Wir sind umgeben von faszinierenden Klängen, wunderbarer Musik und Geräuschen jeglicher Art. Seit den Anfängen elektroakustischer Musik, setzen wir uns – vermutlich häufiger als wir denken -– über längere Zeiträume hohen Lautstärken aus. Musik und Hintergrundgeräusche, wie sie in Nachtclubs, Bars, Kinos, bei Konzerten, Sportveranstaltungen und sogar im Fitnessstudio zu hören sind, summieren sich so täglich zu einer enormen Schallenergie für unser Gehör. Kann sich dies auf Dauer auf mein Gehör auswirken? Und was kann ich tun, um mein Hörvermögen zu erhalten? Wir wollen diese Fragen beantworten und Euch einige Informationen und Tipps zum Thema liefern.
Seit 1968 bietet QSC Lösungen für Musiker, Audioprofis, Veranstaltungs-Locations, darunter leistungsstarke Endstufen, renommierte Lautsprecherserien und moderne digitale Mischer. Überall auf der Welt kommen QSC Produkte in den unterschiedlichsten Anwendungen zum Einsatz. Natürlich möchten wir diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben und entwickeln weiterhin zuverlässige Produkte und Systeme, die großartige Performances und Erlebnisse ermöglichen. Gerade die jüngeren Generationen verfügen über hervorragende Hörfähigkeiten. Klangliche Nuancen, Unterschiede bei der Sound-Wiedergabe, Feinheiten beim Abmischen; all diese Aspekte können nur dann richtig wahrgenommen werden, wenn man über gute Hörfähigkeiten verfügt.
Lärmbedingte Gehörschäden sind unumkehrbar
Wenn das Gehör über längere Zeit lauten Geräuschen ausgesetzt wird, ermüden die sensorischen Zellen des Ohrs. Das führt zu einem kurzzeitigen Gehörverlust oder Tinnitus (das pfeifende Geräusch im Ohr). Nach einem lauten Konzert kann ein gedämpfter Höreindruck entstehen. Wenn sich die sensorischen Zellen erholen, verbessert sich das Gehör wieder. Durch besonders laute Geräusche, die regelmäßig oder über einen langen Zeitraum auftreten, können die sensorischen Zellen und andere Strukturen des Innenohrs jedoch auch permanent geschädigt werden, was einen dauerhaften Hörverlust zur Folge hat. Zunächst sind hauptsächlich die hohen Frequenzen betroffen, was oft nicht sofort direkt bemerkt wird. Bei andauernder Lärmbelastung schreitet der Hörverlust voran, bis schließlich das Sprachverständnis leidet, was die Lebensqualität der Betroffenen natürlich erheblich beeinträchtigt.
Wie definieren wir Hörverlust?
Das menschliche Gehör nimmt Frequenzen von 20 Hz bis 20 kHz sowie Lautstärken von 0 Dezibel (dB) bis 120 dB oder mehr wahr. Null Dezibel bedeutet nicht, dass keine Geräusche vorhanden sind, sondern bezieht sich auf das leiseste Geräusch, das ein Mensch mit einem durchschnittlichen, gesunden Gehör wahrnehmen kann. Über 90 dB werden Geräusche gemeinhin als unangenehm laut empfunden, die Schmerzschwelle liegt bei 120 dB. Ein Hörverlust liegt vor, wenn Geräusche, die normalerweise hörbar sind, nicht mehr wahrgenommen werden. Es kann sich um einen teilweisen oder vollständigen Hörverlust handeln. Wir sprechen dann von Hörverlust, wenn eine Person bei einem Hörtest ein Geräusch von 25 Dezibel auf mindestens einem Ohr nicht mehr hören kann.
Zahlen weltweit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt in ihrem neuesten Bericht, dass weltweit Milliarden junger Menschen dem Risiko von Gehörschäden durch unsichere Hörgewohnheiten ausgesetzt sein könnten.
- Über 43 Millionen Menschen im Alter von 12-35 Jahren leben mit vermindertem Hörvermögen, was verschiedene Ursachen hat.
- Jeder sechste Teenager hat einen bleibenden Hörverlust durch übermäßige Lärmbelastung.
- Der Hörverlust bei Teenagern hat in den letzten zehn Jahren um 30% zugenommen.
Was sind sichere Hörgewohnheiten?
Sichere Hörpegel hängen von der Intensität (Lautstärke), Dauer und Häufigkeit der Belastung ab. Diese drei Faktoren stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander und tragen zur Gesamt-Schallenergie bei, der das Gehör einer Person ausgesetzt ist. Die Gesamtmenge der Schallenergie, die das Gehör gefahrlos aufnehmen kann, ist ein fester Wert. Langes Hören bei geringer Lautstärke setzt das Gehör der gleichen Schallenergie aus wie lautere Geräusche, die über einen kurzen Zeitraum gehört werden. Aus diesen Faktoren leitet man die zulässige Lärmbelastung pro Tag ab, also die Gesamtmenge der Schallenergie, der das Gehör pro Tag gefahrlos ausgesetzt werden kann.
85 Dezibel gilt als höchste zulässige Lautstärke bis zu einer Dauer von 8 Stunden. Bei höheren Lautstärken ist die zulässige Dauer für sicheres Hören geringer. Ein Geräusch von 110 dB (z.B. U-Bahnsteig) gilt nur bis zu einer maximalen Dauer von 15 Minuten pro Tag als sicher.
Die Lautstärke mobiler Audio-Endgeräte reicht von 75 dB bis 136 dB. Deshalb kommt es entscheidend auf die richtige Einstellung der Lautstärke an, die wiederum unmittelbar mit der Dauer des Hörens zusammenhängt
In Clubs und Bars bewegt sich die durchschnittliche Lautstärke zwischen 104 und 112 dB. Bei Live-Konzerten ist sie in der Regel noch höher. Barkeeper können durch 100 dB laute Musik innerhalb von 15 Minuten der gleichen Schallenergie ausgesetzt sein, die ein Fabrikarbeiter durch 85 dB während eines achtstündigen Arbeitstages aufnimmt.
Hier noch ein paar Geräusche und durchschnittliche Lautstärke:
- Flüstern: 20dB
- Gespräch: 60dB
- Rasenmäher: 100dB
- Audio-Player: 110dB
- Konzert/Club: 120dB
- Feuerwerk: 150dB
Die Welt ist laut. Schützen Sie Ihr Gehör
Lautheit | Zeit bis zum Auftreten von Hörschäden |
85 dB | 8 Std. |
90 dB | 4 Std. |
95 dB | 2 Std. |
100 dB | 1 Std. |
105 dB | 30 min |
110 dB | 15 min |
115 dB | 8 min |
120 dB | 4 min |
125 dB | 2 min |
130 dB | 1 min |
135 dB | 30 sec |
140 dB | 15 sec |
150 dB | 7 sec |
Was kann ich tun, um mein Gehör zu schützen?
Die gute Nachricht ist, dass sich lärmbedingte Hörschäden durch ein paar einfache Tipps vermeiden lassen.
Achte auf die Lautstärke - Die empfohlene Lautstärke für einen Zeitraum von maximal acht Stunden pro Tag liegt bei unter 85 dB. Die Lautstärke kann zu hoch sein, wenn Gesprächspartner lauter sprechen müssen, um verstanden zu werden, oder wenn es dem Zuhörer schwerfällt, einen Gesprächspartner in einer Entfernung von ungefähr einer Armlänge zu verstehen. Schon eine leichte Reduzierung der Lautstärke kann einen großen Effekt haben.
Benutze Ohrstöpsel - Wenn du Clubs, laute Konzerte, Sportveranstaltungen und andere laute Orte besuchst, verwende am besten Ohrstöpsel zum optimalen Schutz deines Gehörs. Richtig angewendete Ohrstöpsel können die Lärmbelastung je nach Typ um 5 bis 45 dB senken.
Verwende Kopfhörer mit Noise Cancelling – Solche Kopfhörer reduzieren Umgebungsgeräusche erheblich und ermöglichen es dem Nutzer, bei leiseren Lautstärken zu hören. Wenn du deinen Player zum Beispiel häufig im Zug oder Flugzeug verwendest, wäre ein solcher Noise Cancelling Kopfhörer auf alle Fälle eine Überlegung wert.
Wähle eine sichere Lautstärke Checke die sichere Lautstärke bei deinem Player, indem du ihn in einer ruhigen Umgebung auf eine angenehme Lautstärke einstellst, die nicht mehr als 60% der Maximallautstärke beträgt.
Versuch, dich möglichst kurz in lauten Umgebungen aufzuhalten – Die Dauer der Belastung ist einer der wichtigsten Faktoren, die zur Gesamt-Schallenergie beitragen. Diese Dauer kannst du auf folgende Arten minimieren:
- Leg immer mal wieder eine Pause ein, um die Dauer der Belastung zu reduzieren.
- Halte dich nicht in der direkten Nähe lauter Schallquellen auf. An sehr lauten Veranstaltungsorten solltest du einen angemessenen Abstand zu den Lautsprechern halten. Bleibe am besten in den leiseren Bereichen des Veranstaltungsorts, um die Belastung zu reduzieren.
- Beschränke die tägliche Nutzung deines mobilen Audioplayers. Die Reduktion der Lautstärke ist ein wichtiger Faktor. Noch effektiver ist es aber, wenn du die Verwendung deines Players auf weniger als eine Stunde täglich begrenzt.
Überwache die Lautstärke – Smartphones verfügen über Technologien zur Messung der Schallbelastung und informieren Nutzer über die Risiken von lärmbedingten Hörschäden.
Lass dein Gehör testen - Jugendliche und junge Erwachsene sollten ihr Gehör regelmäßig testen lassen.
Fazit
Hören ist eine überaus wertvolle Fähigkeit, und Hörschäden durch übermäßige Lärmbelastung lassen sich nicht rückgängig machen. Für Musiker, Künstler und Audioprofis wirkt sich ein Hörverlust nicht nur auf ihre Lebensqualität aus, sondern auch auf ihre Arbeit und Karriere. Die Produkte von QSC ermöglichen großartige Live-Auftritte und einzigartige Erlebnisse. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, dass auch zukünftige Generationen ihre Kreativität ausleben und zugleich ihr Gehör schützen können.
Quellen:
World Health Organization – Department for Management of NCDs, Disability, Violence and Injury Prevention (NVI), Geneva, Switzerland – www.who.int
Starkey Hearing Foundation – 6700 Washington Avenue South, Eden Prairie, MN 55344 – www.listencarefully.org