Wie stelle ich laufzeitverzögerte Lautsprecher korrekt ein?


In großen Räumen oder bei Outdoor-Veranstaltungen kann es notwendig sein, zusätzliche Lautsprecher in einer relativ großen Entfernung von der Bühne aufzustellen, um auch wirklich den gesamten Publikumsbereich abzudecken. Wenn diese entfernt aufgestellten Lautsprecher, auch Satelliten- oder Stützlautsprecher genannt, mit einer auf die Front-PA abgestimmten Laufzeitverzögerung (Delay) arbeiten, erhält man eine Musikwiedergabe ohne Echos, mit guter Sprachverständlichkeit und Klangqualität.

Zunächst ein paar Grundlagen. Grundsätzlich sollten alle Lautsprecher zum Publikum hin ausgerichtet werden. Das gilt auch für die laufzeitverzögerten Lautsprecher. Die Geschwindigkeit, mit der sich Schallwellen ausbreiten, ist abhängig von der Umgebungstemperatur und ein bisschen auch von der Luftfeuchtigkeit. Bei der Referenztemperatur von 20 °C beträgt die Geschwindigkeit 344 m/s. Bei 5 °C sind es 334 m/s, bei 35 °C 352 m/s. Es muss sichergestellt sein, dass der Schall, der sich von der Front-PA ausbreitet, zeitgleich mit den Schallwellen der weiter von der Bühne entfernt aufgestellten Lautsprecher beim Publikum ankommt.

Um das zu erreichen, müssen die Stützlautsprecher mit einer Laufzeitverzögerung (Delay) arbeiten. Und wie funktioniert das in der Praxis? Bei den Lautsprechern der K.2 und KS Serien lässt sich das Delay in Metern, Fuß oder Millisekunden einstellen. Der einfachste Weg, das Delay für die Stützlautsprecher korrekt einzustellen, ist, die Entfernung zwischen der Front-PA und den Stützlautsprechern zu messen und den entsprechenden Wert an den Stützlautsprechern einzugeben. Bei Einsätzen unter extremen Temperaturbedingungen (z.B. 5 °C oder 35 °C) passt du das Delay entsprechend an, um die veränderte Schallgeschwindigkeit zu berücksichtigen.

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Christophe Anet

Christophe Anet ist Ingenieur für Elekroakustik und als Senior Product Marketing Manager für Live Sound bei QSC tätig. Christophes Begeisterung für Akustik spiegelt sich auch in seinem beruflichen Werdegang wider. So designte er Recording-Studios, lehrte Psycho-Akustik und kümmerte sich um das Einmessen von Kontrollräumen in Studios überall auf der Welt. Wenn er nicht gerade Gitarre spielt, könnt ihn beim Bezwingen der Schweizer Alpen antreffen oder beim Aquarellmalen in der Wildnis.

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