Die zunehmende Verbreitung von Netzwerk-Video-Distributionssystemen in vernetzten Besprechungsräumen stellt Systemintegratoren und Endanwender vor neue Herausforderungen. Eines der häufigsten Probleme besteht darin, verbundene Videoquellen mit möglichst wenig Aufwand dort anzuzeigen, wo sie benötigt werden. Man muss einige Faktoren beachten, um eine optimale Nutzererfahrung zu gewährleisten. (Dies ist übrigens keine vollständige Liste aller relevanten Aspekte, aber auf jeden Fall eine gute Basis!)
HDCP
Wenn Sie eine Blu-ray-Disc abspielen oder Inhalte von Laptops teilen möchten und Ihre Infrastruktur nicht entsprechend konfiguriert ist, kann HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) Probleme bereiten. Dieser Standard der Firma DCP (Digital Content Protection LLC) soll verhindern, dass HDCP-verschlüsselte Inhalte kopiert oder auf Geräten wiedergegeben werden, die nicht HDCP-kompatibel sind.
Wenn HDCP-verschlüsselte Quellen an ein Video-Distributionssystem angeschlossen werden, überprüfen sie, ob alle angeschlossenen Endgeräte, Repeater und Displays HDCP-kompatibel sind. Dies wird als Authentifizierungsprozess bezeichnet. Es gibt zwei verschiedene, weit verbreitete HDCP-Standards (HDCP 1.4 und 2.2), die unterschiedliche Geräte und Reichweiten abdecken. Wenn Sie im Vorfeld sicherstellen, dass Ihre Infrastruktur sowohl für HDCP 1.4 als auch für 2.2 geeignet ist, vermeiden Sie viele Probleme - wie zum Beispiel den Fall, dass keine Inhalte auf dem Bildschirm angezeigt werden.
EDID
EDID (Extended Display Identification Data) ist ein wichtiges Tool, das die korrekte Anzeige von Quellen an den korrekten Ausgängen des Video-Distributionssystems unterstützt. Über EDID-Daten kommunizieren Endgeräte und Displays mit einer Quelle (Laptop, Mediaplayer usw.), auf der Videoformate[1] verfügbar, nicht verfügbar und bevorzugt sind. Dieses Übergabeverfahren informiert das Quellgerät über die optimalen Einstellungen für Auflösung und Bildwechselfrequenz, damit Videoinhalte ordnungsgemäß angezeigt werden.
Wenn Sie die EDID-Dateien richtig einstellen und über die Tools verfügen, um die EDID eines Displays zu lesen und es einem bestimmten Eingang zuzuweisen, kann ein System vom sprichwörtlichen „Plug and Pray“ zur wunderbaren Welt des „Plug and Play“ („Einstecken und Abspielen“) übergehen, wo alles problemlos funktioniert.
Automatische Quellenauswahl
Wenn Sie 10 Personen fragen, wie ein perfekt automatisiertes System funktionieren soll, erhalten Sie wahrscheinlich 12 verschiedene Antworten. Die Automatisierung von Systemen ist eine persönliche Präferenz, die für jeden Nutzer unterschiedlich ausfällt.
Bei der automatischen Quellenauswahl gibt es grundsätzlich zwei Optionen: die prioritätsbasierte und die zeitbasierte automatische Quellenauswahl. Schauen wir uns beide Optionen mal näher an...
Prioritätsbasiert – Ermöglicht es Nutzern, die Priorität jedes Eingangs im System für die Quellenauswahl festzulegen. Ein praktisches Beispiel für eine solche Prioritätenliste könnte sein:
- Laptop (1), Blu-ray (2), Rack-PC (3)
In diesem Beispiel ist der Rack-PC der Eingang mit der niedrigsten Priorität. Wenn der Laptop oder der Blu-ray-Player eingeschaltet ist und ein Signal erkannt wird, schaltet das Videosystem automatisch auf diesen Eingang statt auf den Eingang des Rack-PCs. Diese Methode ist zum Beispiel für Besprechungsräume geeignet, in denen sich eine Tastatur/Maus auf dem Tisch befindet, die möglicherweise bewegt werden könnte (was den Rack-PC einschalten würde). In diesem Fall soll das Videosystem nicht automatisch von der aktiven Quelle zum Rack-PC wechseln.
Zeitbasiert – Hier wird die Zeit als primärer Indikator dafür herangezogen, ob die aktive Quelle umgeschaltet werden soll oder nicht. In diesem Fall wird davon ausgegangen, dass Verbindungen ausschließlich zum Teilen von Inhalten hergestellt werden. Das ist perfekt für Räume mit vielen Eingängen an verschiedenen Orten, die nicht gleichzeitig verwendet werden müssen. Die Eingänge können flexibel platziert werden, und jedes angeschlossene Gerät wird zur aktiven Quelle. Einer der Nachteile dabei ist folgender: Wenn sich statische (nicht bewegliche) Quellen im Raum befinden, wie z. B. ein installierter PC, und eine solche Quelle aus dem Standby „aufwacht“ (auch wenn z.B. nur versehentlich die Maus bewegt wurde), wird diese automatisch als aktive Quelle ausgewählt.
[1] Ein Videoformat enthält Auflösung und Bildwechselfrequenz.